Die Richtwirkung eines Mikrofons bezieht sich auf seine Empfindlichkeit gegenüber Schall, der aus verschiedenen Richtungen in einem dreidimensionalen Raum mit unterschiedlichen Frequenzpunkten eintrifft. Mithilfe von Polarkoordinaten visualisiert, kann die Richtungsempfindlichkeit wie folgt kategorisiert werden (Hinweis: Es handelt sich hierbei um Querschnittsdarstellungen; die tatsächlichen Muster sind dreidimensional):
Arten der Direktionalität
- Omnidirektional:Das Mikrofon ist gegenüber Schall aus allen Richtungen gleich empfindlich.
- Bidirektional:Die maximale Empfindlichkeit tritt vorne (0 Grad) und hinten (180 Grad) auf, während die Seiten (90 Grad, 270 Grad) eine minimale Empfindlichkeit aufweisen.
- Unidirektional:Die hohe Empfindlichkeit ist auf die Vorderseite (0 Grad) innerhalb eines bestimmten Winkels beschränkt, während die Empfindlichkeit an den Seiten und hinten deutlich geringer ist.
Warum verschiedene Richtmikrofone?
Für bestimmte Anwendungen werden unterschiedliche Richtmikrofone konzipiert. Zum Beispiel:
- Unidirektionale Mikrofone:Sie eignen sich ideal für Interviews, da sie die Stimme des Interviewpartners einfangen und gleichzeitig Umgebungsgeräusche minimieren.
- Bidirektionale Mikrofone:Sie werden oft als „geräuschresistent“ bezeichnet und weisen eine starke Richtwirkung mit einem Empfindlichkeitsunterschied von über 20 dB zwischen Vorder-/Rückseite und den Seiten auf. Sie verfügen außerdem über einen Nahbesprechungseffekt, der die Steuerung der Ausgangslautstärke durch Anpassen des Abstands zur Schallquelle ermöglicht.
- Omnidirektionale Mikrofone:Geeignet für den allgemeinen Einsatz, z. B. in Telefonen, sprachaktivierten Spielzeugen und Telekommunikationsgeräten, bei denen die Direktionalität keine Priorität hat.
Anwendungen
Bidirektionale Mikrofone sind in Szenarien von Vorteil, die eine selektive Schallerfassung und Geräuschreduzierung erfordern. Zum Beispiel:
- Wenn Sie das Mikrofon näher an die Quelle bringen, können bestimmte Phrasen oder Noten beim Singen hervorgehoben werden.
- Durch die Vergrößerung des Abstands werden „knallende“ Geräusche bei Lippenbewegungen eliminiert und Hintergrundgeräusche über 0,5 Meter reduziert.
In ähnlicher Weise erzielen unidirektionale Mikrofone eine Rauschunterdrückung hauptsächlich durch ihren Richtungsfokus, während omnidirektionale Mikrofone die Standardwahl für allgemeine Anwendungen bleiben, sofern keine spezifischen Richtungsanforderungen bestehen.